- Welchen Bedarf am Islamischen Religionsunterricht sehen Sie als Schulleiter?
„Besonders für jene Schüler*innen ohne Zugang zu ihrer Religion oder aber auch für jene, die den Austausch eher durch den Moscheeunterricht haben, ist der Islamische Religionsunterricht ein Fach, in dem der schulische Zugang zur eigenen Religion und der eigenen Lebenswelt ermöglicht wird. Sie sollen nicht nur die eigene Religion in deutscher Sprache kennenlernen und sich mit dieser auseinandersetzen, sondern ebenso auf interreligiöser Ebene Gespräche führen können.“
- Inwieweit ist der Islamische Religionsunterricht im Lehrplan integriert?
„Da das Fach bei uns an der Schule bereits vor der Modelphase als Islamkunde unterrichtet worden ist und wir den Wechsel zum Islamischen Religionsunterricht von Beginn an mitunterstützt haben, ist das Fach mittlerweile vollständig im Lehrplan integriert. Es wird derzeit in allen Jahrgängen von der Klasse 5 bis zum Abitur (Q2) unterrichtet und hat somit nicht mehr den Sonderstatus inne, sondern wie alle anderen Schulfächer auch einen normalen Status.“
- Welches Interesse zeigt sich am Islamischen Religionsunterricht seitens der SuS?
„1/3 unserer Lernenden sind Muslim*innen und 98% dieser Lernenden wählen das Fach meistens von Beginn an. Besonders auffällig ist, dass die Anmeldungen des Faches als drittes oder vierstes Abiturfach steigen.“
- Sehen Sie einen wachsenden Bedarf an islamischen Religionslehrer:innen?
„Selbstverständlich gibt es, wie in vielen anderen Fächern, auch im Fach Islamische Religionslehre Bedarf an Lehrkräften. Wir haben zwei Lehrkräfte, wobei eine dieser Lehrkräfte ausschließlich für die Sekundarstufe I die Lehrberechtigung hat, sodass viele Kurse in größeren Gruppen unterrichtet oder aber verfügbare Stunden gekürzt werden.“
- Was möchten Sie als Schulleiter Studieninteressierten für das Fach mitgeben?
„Das Fach Islamische Religionslehre sollte als normales Fach angesehen werden, das in den Schulen Platz finden sollte. Es als solches anzusehen und zu akzeptieren, sollte in der Schullandschaft einheitlich vertreten werden, da es noch immer Schulen oder Schulleitungen gibt, die Berührungsängste haben und das Fach aufgrund dieser Ängste oder aber aufgrund mangelnder Aufklärungsarbeit nicht einführen wollen.“